JOËLLE WEHKAMP, EINE KREATIVE OPTIMISTIN

Designen, malen, zeichnen und keramiken: Die kreative Multitalent Joëlle Wehkamp kann nicht anders. Mit ihren fröhlichen Werken bringt sie weltweit Menschen zum Lächeln. "Ich bin ein echter Optimist. Ich entscheide mich dafür, fröhlich durchs Leben zu gehen."

ELLE GLOEIT
FOTOGRAFIE: NOPOINTSTUDIOS
VISAGISTIN: MARJA HERMES

Ich bin in Weert in Limburg aufgewachsen und stamme aus einem sehr kreativen Umfeld. Zu Sinterklaas wurden die schönsten Überraschungen gemacht. Schon als Kind mochte ich es sehr zu basteln und zu zeichnen. Auf der weiterführenden Schule entdeckte ich noch mehr, dass dort mein Talent lag und dass es mich glücklich machte. Das Studium Textildesign an der Kunstakademie in Maastricht und anschließend ein Masterstudium in Mode Design & Strategie in Arnhem stellten sich also als logischer Schritt heraus. Während meines Abschlussprojekts landete ich bei Hema, wo ich dann sieben Jahre als Designerin gearbeitet habe. 2011 habe ich mich als freiberufliche Designerin selbstständig gemacht, weil ich mehr Freiheit wollte.

Spiegelei

Ich liebe Farbe, Schönheit und bin immer positiv. Die sonnige Seite nach oben! Meine handgemachte Arbeit macht die Menschen oft glücklich. Das bin auch ich: ein echter Optimist. Ich mag es, fröhlich durchs Leben zu gehen und kann allem eine positive Wendung geben. Läuft etwas nicht ganz nach Plan? Dann soll es wohl so sein. Ich folge meinem Herzen und Gefühl, immer. Wenn man auf seine innere Stimme hört, ist man auf dem richtigen Weg, da bin ich überzeugt. Und: Wo sich die Mundwinkel kräuseln, das ist die richtige Richtung. Das kann also bedeuten, dass ich eine Aufgabe ablehne, weil es sich nicht richtig anfühlt, auch wenn ich in diesem Moment keine andere Arbeit habe. Inzwischen weiß ich aus Erfahrung, dass danach immer etwas kommt, das noch besser passt.

KREATIVE AUSZEIT

Als Designer arbeite ich mit Marken wie Dille & Kamille, Rijksmuseum, Mr Starsky, PostNL und Rice zusammen. Ich arbeite gerne mit Marken, die wirklich zu mir passen; bunt, positiv und qualitativ. Vor einigen Jahren verspürte ich auch immer mehr das Bedürfnis, eigene Arbeiten zu schaffen. Gelegentlich nahm ich mir eine kreative Auszeit: Ich blockte einen Monat in meinem Kalender, um zu malen und zu töpfern, ohne Auftrag oder Deadline. Ich fand es herrlich und andere Leute schienen es auch zu mögen: Sie kauften meine Arbeiten. Ich hoffe, dass ich weiterhin schöne handgemachte Kunst und Produkte schaffen kann, alleine oder durch schöne Zusammenarbeit mit qualitativen Marken. Die Welt ist für mich viel größer als nur die Niederlande: Ich glaube, dass meine Arbeit überall Menschen glücklich machen kann.

Inspiration is everywhere.

Ich bin visuell orientiert und habe immer meine Fühler ausgestreckt. Es sind oft die Dinge, die mich glücklich machen, die mich inspirieren. Auf Instagram und Pinterest sehe ich natürlich den ganzen Tag über viele schöne Dinge, aber ich habe auch das Glück, viel von der Welt gesehen zu haben. Mit meinem Mann war ich sechs Monate auf Weltreise und letztes Jahr sind wir mit unserer Familie 3,5 Monate nach Mittel- und Südamerika gereist. Unvergesslich und inspirierend. Ich gehe auch gerne mit Freundinnen nach Paris oder London, manchmal einfach für einen Tag mit dem Zug hin und zurück. Inspiration ist überall, solange man dafür offen ist.

'Mit meiner Arbeit tue ich das, was ich am liebsten tue.'

Tägliches Urlaubsgefühl

Vor fünf Jahren sind wir als Familie vom Herzen Amsterdams nach Nederhorst den Berg gezogen, einem kleinen Dorf außerhalb von Amsterdam. Wir suchten nach einem täglichen Urlaubsgefühl und wollten mehr draußen leben können, den Horizont sehen, den Himmel sich verändern sehen. Wir leben jetzt an einem Traumort, an einer ländlichen kurvigen Straße direkt am Wasser. Seit wir hier wohnen, habe ich auch die Gartenarbeit entdeckt. Ich genieße es, den Garten wachsen und blühen zu sehen. Es fühlt sich fast an wie Malen mit Pflanzen und Blumen.

Im Kleinen liegt das Große.

Ich werde sehr glücklich, wenn ich zu Hause bin, aber auch wenn ich so viele schöne Dinge mit den Menschen mache, die mir lieb sind. Mit meiner Arbeit mache ich das, was ich am liebsten tue, aber noch wichtiger ist es für mich, viel Zeit mit meiner Familie, meinen Verwandten und Freunden zu verbringen. In einem Tagebuch meiner Oma steht: "Niemand sagt auf seinem Sterbebett: Hätte ich doch mehr gearbeitet." Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich versuche so viel Platz wie möglich zu schaffen, um schöne Erinnerungen zu schaffen. Basteln mit den Kindern, eine besondere Ausstellung mit einer Freundin, ein schöner Spaziergang in der Natur: Im Kleinen liegt das Große.